Lieber hätte Schorsch an einem Sessellift gearbeitet, vielleicht als Einweiser, wo man die Frauen packen und in die Sitze pressen und beim Herunterziehen des Sicherheitsgürtels vielleicht auf die Busen sehen konnte, auf kleine spitze und Größe runde Berge, weiß oder gebräunt in den Blusen. Vielleicht würden die Schuhe der Frauen ihn streifen, wenn der Lift anfuhr und sich über die grünen Wiesen und die Kühe mit den nervigen großen Glocken erhob. Die die Kinder `“klöngklöngs“ nannten. Vielleicht berührte ihn ein Schuh sogar einmal im Schritt, man müsste sich nur richtig hinstellen, und Schorsch war clever, er würde das schnell raus haben, wie man stehen musste, um möglichst viel von den Sehenswürdigkeiten der Touristinnen mitzukriegen. Er japste und kraulte seinen Ziegenbart. Oder an einem Skilift, das musste doch auch lustig sein. Er wusste von italienischen Touristinnen, dass diese Lifts bei ihnen „ lift porno“ hießen, weil man die Stange, die einen den Berg hinaufzog, zwischen die Beine nehmen musste, auch eine schöne Vorstellung. In Gedanken sah er juchzende Touristinnen auf riesigen Schwänzen die Berge hinaufreiten. Seine Hand lag lässig auf der kniekurzen Lederhose, während er daran dachte, wie er da stehen würde, neben dem anhebende Sessellift, Busenbetrachtung und Fußspitzenberührung hinter sich, um dann das schönste zu genießen: die Aufsicht auf weiße oder geblümte Slips unter den Röcken der Frauen, die er sehen würde, wenn der Lift sich über ihn erhob. Vielleicht wäre einmal eine darunter, die gar keinen trüge, im Fernsehen sah er das neuerdings oft, „ Partyluder tragen keine Slips“ verkündeten blonde Moderatorinnen mit Gesichtern wie aus Pappmaché. Er seufzte. Ein frei schwebender kleiner Muschipelz, auf das durchsichtige Plastik der Sitze gepresst, etwas geöffnet durch den Druck vielleicht, und er könnte unten stehen und direkt hineinsehen ins Paradies und abends daran denken, sich an jedes einzelne seimige Härchen erinnern, während er unter der kratzigen Bettdecke nach seinem Schwanz griff und die Eichel rieb und sich dabei vorstellte, es wäre die kleine weiche Hand einer nackten Frau mit riesigen Brüsten. Kabinenbahnmitarbeiter sein war doof. Keine Brüste, keine Fußspitzen, keine hinauf schwebenden Muschis. Hätte er wenigstens drüben an den kleinen Gondeln selbst stehen dürfen, in die sein Vetter zwei oder vier Touristen hineinpferchte wie Ölsardinen in eine Dose, wäre es noch verträglich gewesen, aber hier am Ticketschalter zu sitzen war die Dussel-Karte, das wusste er. Die Idee mit den Ölsardinen gefiel ihm, und er stellte sich vor, wie vier saftige, pralle Touristinnen, nicht die Gräten, sondern die, bei denen die Oberarme aus den Blusen quollen, in so eine Gondel gesetzt würden. Arm an Arm, Schenkel an Schenkel säßen sie da, die Sonne brannte durch das Plastik des Gondeldaches und heizte die kleine Kabine auf, bis die Frauen anfingen zu schwitzen, ganz klebrig kämen sie oben an mit erhitzten Gesichtern, überzogen von einem dünnem Film, der noch lange in den Achselhöhlen und zwischen dein Beinen bleiben würde, da, wo die Härchen, Schorsch leckte sich genüsslich mit der Zungenspitze über den Mund.“ Bist du bereit, bitte?“ sagte eine weiche Stimme und kicherte, er fiel fast von seinem Bürostuhl, so sehr hatte er sich erschrocken, als er die beiden junge Damen sah, die vor seinem Holzhäuschen standen. Die eine trug einen Cowboyhut, ein nichts von einem Top und Po kurze Jeans und die andere, die ein Wörterbuch in der Hand hatte, ein ganz kurzes Hängerchen. Sie sah darin aus wie eine übergroße Schlafpuppe, und ihre Augenlider mit den langen Wimpern klappten auch ähnlich auf und zu. „Bist du bereit?“ sagte sie wieder. „Bist du frei?“ Ihr wollt Tickets kaufen? Kombinierte er mit all seiner mit Almmilch großgezogenen Intelligenz. „ Zwei Karten zum fahren bitte“ sagte die in dem Kleid und steckte sich die langen Haare mit einer Spange am Hinterkopf fest. Die mit dem Hut kicherte. Er grinste und sagte:“ Mei, da müsst`s aber auch nen Dudler trinken da herauf“. Er dachte an seine Mittagspause und dass er die ja wie zufällig oben verbringen könnte.“ Dulderin?“, quietsche die mit Cowboyhut. Er kam nicht darauf, wo die beiden herkamen, Schweden vielleicht, vielleicht aber auch Spanien, in so was war er ganz schlecht. „ Dudler“, wiederholte er, „is so woas zum Drinken. Dudler, wie, wie,“, er überlegte, “wie Dutteln“,er zeigte auf den erstaunlichen Busen der zwei Frauen im Kleid, das Gespräch gefiel ihm jetzt noch besser; Dutteln, Holz vor der Hüttn, weißt? Dutteln. Die beiden Frauen kicherten und schüttelten die Köpfe. Sie verstanden ihn nicht. Aber seine Charme hatte wohl doch gewirkt, denn bereits eine Viertelstunde später waren die beiden wieder da und kauften noch zwei Tickets. Die Süßen, dachte er und sah erfreut auf die wackelnden Hintern, als sie sich von ihm entfernten. Nach eine halbe Stunde standen sie wieder vor ihm, und das Ganze begann von vorne. Es war ohnehin nicht viel zu tun, außer den beiden Süßen war niemand mehr gekommen, um auf die Alm hochzufahren, den gewundenen weg ins Tal hinunter zuwandern oder den Streichelzoo zu besichtigen. Das Wort Streichelzoo gefiel ihm. Er stellte sich viele nackte hübsche Frauen vor, die ihre Pelze in die Sonne hielten und die kleine Schilder an Kettchen um die Taille trugen. „ Muschi: bitte streicheln“, stand darauf oder „Vötzchen vulgaris“. Er grinste. Aber leider gab es oben auf der Alm nur Ziegen und das eine oder andere Murmeltier. Rührend, gehörte nicht zu Schorsch Wortschatz, aber genau das war es, rührend, was die beiden da veranstalteten, dass sie immer wieder eine Gondel nahmen, um rauf auf den Berg und runter vom Berg zu fahren, nur um ihm zu sehen. Er sah sich schon mit beiden in einem großen Hotelbett liegen, während die mit dem Hut auf ihm ritt und Cowboylieder sang und ihren Slip wie ein Lasso um sich warf und die andere ihre Dutteln über sein Gesicht legte, damit er an der ganzen Pracht saugen sollte, vielleicht würden sie ihn auch zusehen lassen, wie sie sich ein bisschen die Muschis geriffelten, das hätte er auch für sein Leben gerne einmal gesehen. Natürlich würden sie sich dabei nur scharf machen für ihn, und sobald sie richtig heiß waren, würde er sich erst die eine und dann die andere vornehmen und ihnen zeigen, wo dem Öhi der Hammer gewachsen war. Das Leben am Ticketschalter war doch gar nicht so übel. Ab und zu fahren Touristinnen auf einen ab, und das entschädigt einen schon für Tage, in denen das Aufregendste eine Oma ist, die einem ein Kräuterbonbon anbietet. Er suchte die kleinen Gondeln ab, wie sich am Hang bewegten. Das Fernglas war gut, und er konnte sogar die kleinen Nummern auf den Kabinen erkennen. Na, die Mäuse werden staunen, wenn sie ihn hier unten fanden. Frei, willig und kenntnisreich. Den die Dunkelhaarige, die mit den Cowboyhut, hatte ihr Top nicht mehr an, und die andere, er konnte es nicht glauben, saß splitterfasernackt in der kleinen Gondel. Schorsch drehte am Rädchen des Fernglasses, glaubte noch halb an einen Notfall, vielleicht Kreislaufkollaps, weil es so heiß in den Gondeln war, aber dann wurde seine Sicht schärfer, und er sah alles. Über die grasenden Kühe trieben es zwei Frauen in der kleinen schwankenden Gondel. „ Ka Sünd auf der Alm“, murmelte er und spuckte aus,“ auf der Alm fei net, aber in den Gondeln Dutterln nuckeln, ich glaub´s net.“ Er konnte losreißen. Die beiden junge Frauen saßen auf den hinteren Plätzen nebeneinander in Fahrtrichtung die Nackende hatte einen Fuß auf die gegenüberliegenden Sitze gestellt, und die andere beugte sich über sie, saugte an einer Brust und hatte eine Hand zwischen den Beinen ihrer Freundin. Schorsch konnte genau sehen, wie sie den Kopf zurücklegte und lachte. Kein Wunder, dass die beiden immer wieder mit dem Lift fahren wollten. „ Lift porno“, murmelte er. Gab seinen Vetter mit einem Grunzen das Fernglas zurück und ging nach Hause, Viva gucken.

Heiße Küsse Ihre Celine