Der Harem ist Symbol für das Geheimnis schlechthin. Weder durfte dieser Ort von Außenstehenden betreten werden, noch finden sich originale Bilddokumente zum Leben in dieser fremden Welt.
„Traditionellerweise ruft der Harem Assoziationen zu verschwenderischem Luxus, wunderschönen Frauen aus aller Herren Länder und Eunuchen wach. Die Orientalin und die Vorstellung von der geheimen Welt des Harems hat in der westlichen Kunst die Phantasie der Künstler zu den abenteuerlichsten Bilderzählungen bewogen, die in der Ausstellung in einer „panoramatischen Schilderung“ – gleich einer Geschichte aus 1001 Nacht – dargelegt werden.
Die Vorstellung von Schönheit und Exotik der hier wohnenden Orientalinnen übte schon im 19. Jahrhundert große Faszination auf die westliche Welt aus, zumal sie auch für freie Sexualität standen und einen Gegenentwurf zum damals sehr engen moralischen Sittenbild der Europäer bildeten. Neben der Orientalin spielte die Odaliske, die geraubte, weiße Sklavin als Akteurin zahlreicher Kunstwerke eine wesentliche Rolle.
(Quelle: Eberhart Wagenknecht, Eurasisches Magazin 07-05 – 31.07.2005)