An diesem Abend war ich besonders spitz und hatte ernsthafte Absichten; meine Fantasie ging schon mit mir durch, noch bevor ich ihn überhaupt getroffen hatte.
Er sah ganz genau so aus wie auf seinem Foto. Sonnengebräunte, makellose Haut, kurzes, dunkles Haar, ein freches Lächeln, das ein Paar Grübchen zum Vorschein brachte und ein riesiger Zinken – du lieber Himmel, und was für einer, der aber auf eine ganz merkwürdige Weise sehr gut in sein Gesicht passte.

Was darf isch ihnen zu trinken bestellen? war seine Frage, bevor er sich in Richtung Bar bewegte. Er war zwar Franzose, aber nicht schwer von Begriff, das sollte ich bald verstehen lernen.
Unser Gespräch begann sehr ungezwungen, er trank sein Bier, ich nuckelte an meinem Strohhalm. Er wirkte ziemlich kapriziös, wie er mir so gegenübersaß, mit angezogenen Schultern, verschränkten Armen, übereinander-geschlagenen Beinen und einer hervorstehenden Unterlippe. So, als er würde sagen wollen „ Das ist mir völlisch egal!“ Und er machte diese Bewegung, die Franzosen immer machen: Sie strecken beide Hände nach oben, als wollten sie pantomimisch eine Wage darstellen, legen ihre Kopf leicht in den Nacken und ziehen die Augenbrauen hoch. Es gefiel mir, es war sexy, und er tat alles mit einem andauernden Grinsen, das unbestritten sagte „ Isch will dir dein Höschen absteifen und mit meinen Eiffelturm deine orientalische Rose zum Erblühen bringen.“

Als er mich fragte, was ich gern trinken würde, beugte ich mich zu ihm und küsste ihn. Zunächst erwiderte er meinen Kuss etwas zögernd; er war offensichtlich völlig verdutzt, als ich mich auf seine Lippen stürzte wie ein hungriges Tier. Wir küssten uns eine halbe Ewigkeit, es müssen mindestens fünf Minuten gewesen sein. Eine beträchtlich lange Zeit, was Zungenakrobatik in der Öffentlichkeit anbetrifft. Ich konnte einfach nicht aufhören. Das war wohl einer der sinnlichsten Küsse meines Lebens. Ich hatte nur noch eins im Sinn: Ihn.
Er nahm meine Hand und zog mich aus der Bar. Auf dem Weg in seine nahe gelegene Wohnung sprachen wir kein Wort miteinander. Nachdem er seine Haustür aufgeschlossen hatte, fielen wir bereits auf dem Treppenabsatz übereinander her und küssten uns, diesmal noch leidenschaftlicher und fordernder. Ich hätte ihn an Ort und Stelle am liebsten aufgefressen. Aber er hatte etwas anderes im Sinn.
Komm, sagte er und winkte mich nach oben.
Das tue ich gern, murmelte ich.

Seine Wohnung hatte eine durchgehende Wohnfläche mit einer kleinen Küchenecke und einer geöffneten Tür, die ins Badezimmer führte. Auf der anderen Seite des Raums stand ein Futon-Doppelbett. Es war mit roter Bettwäsche bezogen und eine Reihe von Kissen lag darauf. Es sah sehr einladend aus und ich war ganz verzückt, als er mit mir ohne Umwege darauf zusteuerte. Von draußen schien genügend Licht durch die Fenster, sodass wir beide uns sehr genau sehen konnten. Dennoch fiel es weich auf uns und zeichnete unsere Umrisse so schmeichelhaft nach, dass es eine unglaublich erotische Stimmung schuf.
Wir legten uns hin und er streifte mir die Jeans ab, ließ jedoch meinen Slip unberührt. Er streckte sich zum unteren Bettende aus, bis er nun flach vor mir lag. Dann griff er unter meine Beine und hielt meine Hüfte umfasst. Sein Gesicht war noch immer zwischen meinen Beinen.
Schließlich, es fühlte sich an, wie eine Ewigkeit. Küsste er mich. Der Stoff meines feuchten Slips fühlte sich kalt an, als er auf meine Haut gepresst wurde. Er küsste mich einige Male heftig, und je härter und fordernder seine Küsse wurden, desto stärker spürte ich die Hitze seines Mundes.
In unkontrollierbaren Stößen drängte ich meine Hüfte ihm entgegen und er ließ mir die Freiheit, mich so zu bewegen wie meine Muschi es gern hatte. Dann zog er seinen rechten Arm unter meinem Bein hervor und hob den Kopf an, während er meinen Slip zur Seite zog.

Meine Hände lagen auf meinem Gesicht, unbewegt und gespannter Erwartung dessen, was nun geschehen würde.
Mit einem Finger fuhr er mir zwischen die Beine. In langsamen Kreisen umspielte er geschickt meine empfindlichste Stelle, bevor er mit dem Finger in mich glitt. Ich sank tiefer in das Kissen. Mit einem langen Zungenschlag leckte er mich ausgiebig, umschloss mich dann mit seinen Lippen und zog schließlich den Arm zurück unter mein Bein, damit er mich besser festhalten und ich mich nicht mehr bewegen konnte. Nur einige Sekunden später kam ich. Noch immer saugte er mit seinen Lippen fest an mir, während ich mich ihm ekstatisch entgegen drängte, obwohl ich mich kaum bewegen konnte.
Welche Glückseligkeit.
Verstehst du jetzt, warum du unbedingt einen französischen Lieb’aber brauchtest?
Ich kicherte.
Ja. Jetzt weiss ich ganz genau, was Qualität aus Frankeich bedeutet.
Ich versuchte, meine Kräfte zu sammeln, um ihn ebenfalls zu verwöhnen, aber als ich ihn sanft zu mir zog und ihn küsste, sagte er: „ Der Abend éute ge´ört nur dir. Das war mir Freude genug.
Das konnte nicht sein!
Ich versuchte es noch mal.
„Nein, ernsthaft, das war für misch genauso sexy wie fürdisch. Isch bin ´appy!“
Er legte zurück, leckte sich die Finger ab und ließ seine Hände anschließend auf seinen Bauch sinken.
Ich zog mein Höschen aus. Es war durch und durch feucht und ich wollte mir keine Erkältung holen. Draußen war es eiskalt. Ich zog mein Jeans an, stopfte mein Höschen in meine Tasche , küsste ihn zum Abschied und schwebte in vollkommener Glückseligkeit nach Hause.
Merci beaucoup, mon ami!

Deine Celine