Der Gentleman sah sehr sexy in seinem Anzug aus. Ich sagte ihm, dass er einen guten Geschmack besäße, aber er winkte ab und erklärte, er würde immer bei Hugo Boss einkaufen und einfach nur das nehmen, was die Schaufensterpuppe trage. Ach so, dann liegt es also nicht an Ihrem Talent, das richtige Outfit zusammenzustellen. „Nein, ich bin zu Hundert Prozent farbenblind und habe keine Ahnung, was zueinander passt. Ich gehe einfach davon aus, dass die Verkäufer keine grässlichen Farbkombinationen zusammenstellen, daher nehme ich immer das, was im Schaufenster ist. Das erleichtert das Einkaufen ungemein.“
Einhundert Prozent farbenblind, o verdammt. Ich wünschte mir auf der Stelle, mir nicht so viel Mühe mit dem Auftragen meines extravaganten grünen Lidschattens gegeben zu haben. Er könnte sowieso nicht feststellen, ob ich etwas derartiges im Gesicht trug oder nicht.

Lass uns woanders hingehen, hier gefällt es mir nicht, sagte ich und zog ihn von der Bar weg. Sei keine Spielverderber, hier sind nur Schwachköpfe und Tussis. „Ich mag Tussis.“ „Klar, und ich stehe auf Schwachköpfe. Jetzt komm schon.“
Er folgte mir, was der Türsteher zum Anlass nahm, einen Kommentar darüber abzugeben, dass ich wohl hier die Chefin sei. Der Gentleman antwortete „Du solltest sie erst mal im Bett erleben!“
Ich wandte mich entsetzt um und sah, wie die beiden über mich lachten. Dann schnappte ich nach der Hand des Gentlemans und zog ihn auf die Straße. Was ist los mit dir? Du benimmst dich wie ein Schuljunge. Unartig und pubertär.
„Oh, sag noch mal unartig, ich liebe es!“

Ich musste wider Willen lachen, gab ihm einen Kuss und sagte ihm, wie sexy ich ihn fand. Er machte einen sehr zufriedenen Eindruck, und als ich weitergehen wollte, hielt er mich zurück und wir fingen an, uns ziemlich schamlos auf offener Straße abzuknutschen.
„Sag mal, bist du eigentlich bei der Mafia?“ war meine erste Frage. „Klar, wenn du mich nicht auf der Stelle küsst, dann werde ich dich umbringen müssen.“ „Ach, hör sofort auf damit.“ „Womit?“
„Dich wie ein Schuljunge aufzuführen. Ich möchte mich ernsthaft mit dir unterhalten.“
Er Entschuldigte sich daraufhin, straffte die Schultern und lies sich ein paar Minuten Zeit, das dümmliche grinsen loszuwerden. Sein Anblick war ziemlich witzig.
„Also wenn du wirklich bei der Mafia bist, dann kannst du mir das ruhig sagen. Ich wollte immer eine Gangsterbraut sein.“
„Nein, ich verkehre absolut nicht in diesen Kreisen, daher wird’s nichts damit, dass du meine Gangsterbraut bist. Aber du bist mir als Betthäschen sehr willkommen…!“
Einfach unersättlich!

Wir fuhren zu seinem Hotel, setzen uns an die Bar und ließen uns Zigarren kommen. Ich scheine letzter Zeit eine Vorliebe dafür zu entwickeln, und das nicht nur, weil ich finde, das ich beim Rauchen extrem heiß wirke, sondern auch, weil mir der Geschmack gefällt. Wir pafften gemütlich vor uns hin bis die Bar schloss und wir mit unseren Drinks zu einer Sitzgruppe wechselten.
In seinem Hotelzimmer angekommen, ließ ich mir ein Bad ein. Ich liebe es zu baden. Das ist so sexy. Aber er weigerte sich, zu mir in die Wanne zu steigen. Ihm, war wohl bewusst, dass der Platz nicht für uns beide reichte, scheinbar hatte er diesen Fehler bereits begangen, und so unterhielten wir uns über den tollen Sex den wir miteinander erlebt hatten, während ich in den Schaumbergen schwelgte und er auf dem Badewannenrand hockte. Dann tat er etwas, das ich nie für möglich gehalten hätte, indem er seine Hände unter meinen Hüften verschränkte, mich einfach aus der Badewanne hob und wo er mich auf dem Bett absetzte. Nach einem kurzen Moment der Unterbrechung für gewisse Vorsichtmaßnahmen, zog er meine Hüften zu sich heran und verwöhnte mich, wie noch nie zuvor verwöhnt worden war. Es war unglaublich!
Am nächsten Morgen erwachte ich und war so geil wie immer, streckte mich ihm entgegen und bestand darauf, dass er mich noch einmal nahm, bevor ich gehen müsste.
Das schiere Vergnügen!

Ihre Celine